Ich bin Rechtshänder. Von Geburt an, oder zumindest soweit ich mich erinnern kann. Ich mache alles mit rechts, während meine linke Hand ein Schattendasein führt. Sie rächt sich daran durch eine ungemeine Grobmotorik. Wenn ich versuche etwas mit links zu machen, sieht das aus wie Frauenfußball. Aber obwohl ich Tennis– und Squashschläger in der rechten Hand halte, liegt die Schlagfläche eines Eishockeyschlägers bei mir auf der linken Seite auf. Ich weiß gar nicht, ob das die richtige Eishockeyschlägerhaltung für einen Rechtshänder ist, aber ich mache es nun mal so und es fühlt sich richtig an. Aufgrund der Tatsache, dass ein Golfschläger eine grundsätzlich ähnliche Form hat, würde ich den tendenziell auch links schlagen. Das ist aber ein schwerer Fauxpas. Die Golfwelt heult auf, die Experten kriegen graue Haare und selbst Tiger Woods wird blass. Der Rechtshänder schlägt bitteschön rechts. Es gibt Ausnahmen, aber das sind wenige und meistens auch keine nennenswerte Kaliber in der Golfwelt. Eine der Ausnahmen ist wohl eine große Nummer in der Szene, aber ich weiß spontan nicht mal wie der heißt (hoffentlich kommt diese Frage nie beim Jauch, wenn ich vorne sitze).
Vom Gefühl her und auch aufgrund einer spontanen Umfrage unter den Leuten, die ich im Supermarkt einfach mal darauf angesprochen habe tendiere ich also zu einem Linkshänderschläger. Man muss beim Kauf ja kein gerichtsverwertbares Papier unterschreiben, in dem man bestätigt auch tatsächlich Linkshänder zu sein. Nichtsdestotrotz bin ich aber auch offen für Expertenmeinungen. Also habe ich beides getestet: links und rechts und was soll ich sagen: läuft auf beiden Seiten bescheiden und anfühlen tut es sich auch beidseitig gleich: total ungewohnt. Wenn ich also quasi bei Null starte (oder drunter), kann ich ja gleich alles richtig machen und die laut Fachleuten richtige Seite ausarbeiten. Oder ich mache so weiter wie jetzt: den einen Schläger (Eisen) mit rechts, den anderen (Wedge) mit links. Das sollte die Experten dann final in den Wahnsinn treiben.