Man kann ja viel über den Einzelhandel in Deutschland sagen… das meiste davon wird nichts Gutes sein. Und das zu recht. Immer geht es an der Kasse schneller, an der man nicht steht, immer ist irgendwas ausverkauft oder aus dem Sortiment genommen oder oder oder. Es gibt also grundsätzlich schon so einiges zu meckern und den Großteil des Jahres mache ich das auch voller Inbrunst und aus tiefstem Herzen, aber es gibt die Momente, sie sind selten, aber es gibt sie, in denen der Einzelhandel der funkelnde Stern am Dienstleistungshimmel, der Retter aus höchster Not, der gute Freund in düsteren Zeiten ist. Heute zum Beispiel. Urplötzlich war plötzlich Weihnachten. Gut, wenn man die Signale erkennt und zu deuten weiß, hätte man darauf kommen können, dass bald etwas wichtiges ansteht. Ein bisschen hatte ich mich auch gewundert, warum auf jedem freien Plätzchen in der Stadt plötzlich Glühwein, Bratwurst und Lebkuchen verkauft wurde. Ich meine mich zu erinnern, dass mir zu Anfang auch immer klar war, dass dies ein ziemlich sicheres Zeichen sei, dass Weihnachten näher rücke. Nach dem vierten Glühwein war dieses Wissen aber plötzlich weg. Ich glaube, die mischen da irgendwas rein. Jedenfalls war heute also plötzlich Weihnachten und ebenso plötzlich war nach 14 Uhr und die Läden somit zu. Grundsätzlich nicht schlimm, aber doof, wenn man noch Geschenke kaufen wollte. Aber da schlug sie: die Stunde des Einzelhandels: irgendein schlauer Mensch dort, dachte an Typen wie mich dieser Kerl, der es nicht schaffte vor 14 Uhr aufzutauchen und somit geschenklos war und der Einzelhandelsmensch hatte ein Herz für mich den unpünktlichen Kerl.
Ich hoffe, meine die Eltern des Typen freuen sich über einen Einkaufswagen. Er ist gebraucht, aber noch gut in Schuss und vor allem: er war günstig. Kostete nur ein Euro! Hammerpreis, da kann man nichts sagen. Danke lieber Einzelhandel… äh, soll ich von einem Typen ausrichten, der mir vorhin auf der Hauptstraße mit einem Einkaufswagen entgegen kam.