Im Bad steht neben diversen Hygiene- und Reinigungsartikeln auch eine Alexa. Also keine Professionelle aus ehemaligen russischen Provinzen, sondern dieses sprachgesteuerte Etwas aus dem Hause Amazon. Das ist toll. Man geht morgens schlaftrunken ins Bad, fragt Alexa nach den neuesten Nachrichten und sie berichtet. An einem Morgen wie heute, kann das den Blutdruck gleich mal auf Betriebstemperatur bringen. Alexa kann aber noch mehr und mittels sogenannter „Skills“ kann man sogar dieses mehr nochmal erweitern. Ich habe ihr zB. einen Skill verpasst, der sie mich loben lässt, wenn ich sie darum bitte (Dass es dafür einen extra Skill braucht, wundert mich wiederum. Dass ist der Beste, Tollste und Großartigste bin, sollte Alexa schon mit Werkseinstellung erkennen und das auch kundtun. Nun denn, die Skills kosten nichts, also halb so schlimm). Außerdem kann sie dank eines anderen Skills pupsen.
Alexa spielt auch Musik ab. In meinem Fall ist sie mit Spotify verknüpft und Alexa spielt brav ab, was ich von ihr verlange. Naja, mehr oder weniger. Wie zwischen Mann und Frau üblich haben wir gelegentlich Kommunikationsschwierigkeiten. Da wird aus „Manfred Manns Earth Band“ schon mal „Man for Man and the Band“ und wenn man Pech hat, gibts so eine Band tatsächlich. Das birgt zwar durchaus interessantes und auch komisches Potential, aber ist doof, wenn man „Manfred Manns Earth Band“ hören möchte. Und ganz furchtbar: zum Anhalten sagt man „Alexa, stopp“ (das funktioniert wiederum so gut wie immer… testen Sie das doch mal bei Ihrer Frau/Freundin. Viel Spaß). Beim nächsten Mal sagt man zB. „Alexa, Spotify fortsetzen“. Das klappt meistens, aber gelegentlich kommt etwas anderes, als das, was man zuletzt hörte. Bei mir kommt dann Sabrina Setlur und so ganz genau weiß ich nicht wieso. Ich weiß, dass ich mal explizit bei Alexa nach Sabrina verlangt habe (Das klingt wie die Bestellung eines Stammgasts im Flatratebordell, aber es geht tatsächlich nur um ein elektronisches Gerät und eine Sängerin. Ok, klingt auch wieder zweideutig… Aber Sie wissen, was ich meine, oder?), aber das ist schon ewig her und in der Zwischenzeit gab es viele andere Musikwünsche. Ich weiß noch, dass ich damals, als Sabrina Setlur lief, unter die Dusche bin. Vielleicht hat Alexa – auch wenn Amazon das leugnet – doch eine Kamera verbaut und will mich mittels Frau Setlur dazu bringen, mich wieder nackt unter der Dusche zu räkeln. Wäre ja verständlich: ich bin ein großartiger Nacktunterderduscheräkler – die kleine Katze schaut da auch immer zu (allerdings schaut sie auch der Mikrowelle zu, wenn sich ein Teller darin dreht. Oder sie beobachtet ein Blatt, das auf der Treppe liegt. Oder sie starrt stundenlang auf einen Schuh). Allerdings wüsste ich schon gerne, wenn man mich beim nacktunterderduscheräkeln beobachtet und speziell bei Amazon hätte ich da ernsthafte Bedenken. Ruckzuck hat man eine eigene Serie bei Amazon Prime Video und weiß es noch nicht mal.
Ich hätte auch noch einen Google Home Lautsprecher, der allerdings noch nicht in Betrieb ist. Vielleicht schließe ich den auch im Bad an und schaue mal, was passiert. Vielleicht bieten die dann darum, wer mich nachtunterduscheräkelnd filmen darf. Amazon Prime vs. YouTube. Das wird sicher spannend.