In den vergangenen Wochen hat es schon zweimal an der Tür geklingelt, bzw. geklingelt hat es noch öfter, aber zweimal klingelte jemand von einem Zirkus, jammerte darüber, wie schlecht doch alles sei und ob ich nicht was für die Ponys spenden würde. Und jedesmal war ich so perplex, dass ich tatsächlich was gab. Wenn Sie also in nächster Zeit in einer Zirkusaufführung mit sehr dicken Ponys sind: meine Schuld.
Der eine, der bettelnderweise klingelte, hatte auch ein kleines Kind im Kinderwagen dabei. Die Mitleidsmasche. Wirkte auch, denn das Kind war schon extrem hässlich. Ob das Absicht und geplant war? „Los, lass uns ein hässliches Kind zeugen! Ich hole schon mal den Schnaps!“ und dann war das weitere Prozedere davon abhängig, ob der Schnaps die Spermien ein bisschen k.o. setzen sollte – dann war der Schnaps für den Mann – oder einer der beiden eine gewisse Grundhässlichkeit schon mitbrachte – dann war der Schnaps für den anderen zwecks Überwindung der eventuell vorhanden Widerwilligkeit. Der Typ, der klingelte sah ganz ok aus, insofern hatte er dann wohl bei der Zeugung den Fusel intus. Wollte dann aber doch nicht fragen.
Was ich aber hätte fragen sollen: warum ist das Geld nur für die Ponys? Haben die keine anderen Tiere? Ponys im Zirkus sind doch mit das Langweiligste, was es gibt. Wieso sollte man die auch noch durchfüttert, während die coolen Wildkatzen und Elefanten und so hungern? Oder hungern die vielleicht gar nicht, weil das Geld für die Ponys nur dafür genutzt wird, damit die Ponys Fett ansetzen und somit als proteinreiche Nahrungsquelle für die Löwen und Tiger dienen? Das wäre dann ja ok. Aber blöd für die Elefanten. Die essen ja meines Wissens nach keine Ponys. Was geschieht also mit den Elefanten? Schlecht scheint es denen nicht zu gehen, zumindest hat hier noch niemand geklingelt und nach einer Spende für Elefanten gefragt – weder mit noch ohne hässliches Kind. Kommt aber vielleicht auch noch, wenn die Äpfel, der dann dank der Wildkatzen nicht mehr vorhandenen Ponys zur Neige gehen. Ich bin für den Fall aber gerüstet: ein paar Bananen liegen parat; die spende ich dann gerne. Und das hässliche Kind kriegt Kaubonbons. Ich hoffe, die Katzen sind nicht sauer, wenn ich ein paar von den Leckerlis stibitze.