Jeder hat so ziemlich sicher ein- bis zweimal im Jahr mehr oder weniger Husten. Meistens in den nasskalten Jahreszeiten wie Herbst und Winter. Manchmal ist dieser Husten etwas hartnäckiger und als bekämen die Leute eine Prämie, kommt dann jedes Mal erneut der immergleiche Tipp: Umckaloabo.
Gebraut aus Pelargonium-sidoides-Wurzeln liegt es geschmacklick zwischen Jägermeister und Fensterreiniger, wobei es farblich zu ersterem tendiert. Man müsste es mal mit Red Bull gemischt probieren; das wäre vielleicht ein Renner bei den nicht-alkoholischen Getränken (wobei es Ethanolhaltig und somit keineswegs alkoholfrei ist!).
Wie gesagt: jedes Jahr kommt aufs Neue der immergleiche Ratschlag doch mit Umckaloabo die Restviren ins Nirvana und mich in das Paradies des hustenfreien Lebens zu schicken. Jedes zweite Jahr lasse ich mich darauf ein und was soll ich sagen: …ich habe nicht die leiseste Ahnung, ob dieses Zeug hilft oder nicht. Es ist kein Medikamentenvorschlaghammer, die Wirkung entfaltet sich also nich adhoc. Darauf verweisen auch die Hohenpriester des Umckaloabo-Konsums. Es wirkt also langsam. Aber genau das ist das Problem: vielleicht wäre der Husten in der Zeit auch so weggegangen. Wer weiß das schon. Vielleicht ist es ein reiner Placebo-Effekt, vielleicht gar keiner, das einzig Gute an dem Ganzen: es hat auch so gut wie keine Nebenwirkungen. Theoretisch könnte ich mir, um farblich beim Thema zu bleiben, auch morgens, mittags und abends auch einen Löffel Maggi einpfeiffen. Der Husten ginge vielleicht auch weg und letztlich wäre es sogar günstiger. Umckaloabo kostet nämlich 9,50 Euro in der kleinsten Packungsgröße und das ist nicht wenig für die 18 x 30 Tropfen, die es voraussichtlich vorhält. In sechs Tagen sollte der Husten also gegessen sein (was eine eklige Vorstellung bei der Konsistenz des Auswurfs ist), sonst war das eine weitere Fehlinvestition, die sich aber nur alle zwei Jahre wiederholt. Nächstes Jahr verzichte ich nämlich wieder drauf.
In diesem Sinne: Hust.