Die Kamille (Matricaria chamomilla) ist bestimmt eine ganz tolle Pflanze, aber nach gefühlten (und wahrscheinlich auch tatsächlichen) vier Litern Tee dieser Sorte, hängt sie mir ellenlang aus dem Hals. Wahrscheinlich sind die ursprünglichen Magen-Darm-Krämpfe schon längst weg und mein Körper rebelliert mit neuen Krämpfen gegen die andauernde Teezufuhr.
Wenn man zeitgleich Extremschonkost (= nichts essen) dazu betreibt, hat man die meiste Zeit einen muffigen Geschmack im Mund; ein Geschmack der in etwa dem entspricht, wie die Zimmer von alten Leuten riechen. Um das Ganze mal positiv zu sehen: ich rede mir ein, dass die Frequenz der Wehen Krämpfe abnimmt, die schmerzfreie Zeit zwischen zwei dieser stechenden Schmerzattacken sich vergrößert. Das wäre dann ja wenigstens ein Erfolg. Ob dem tatsächlich so ist, wird sich spätestens morgen früh zeigen. Heute morgen dachte ich nämlich auch, das wäre überstanden, aber frisch geduscht, die Autoschlüssel schon in der Hand, kam so ein hinterhältiger Krampfanfall und legte mich lahm. Andererseits kann ich morgen auch mal krampfend ins Büro. Die Kollegen freuen sich bestimmt, wenn ich ihnen die Ohren volljammere auch aussehe wie Jesus beim Nageln. Und Kamillentee kann ich auch dort trinken. Da sind sogar die Kannen größer und ich muss nicht so oft Wasser abkochen.