Ich könnte mir gut vorstellen, dass hier demnächst jemand vom Gewerbeaufsichtsamt auf der Matte steht und mal nachhakt, wie es bezüglich illegalem Onlineshop aussieht, denn tatsächlich habe ich für einen zwei Personenhaushalt erstaunlich viele Leuchtmaterial. Personen+Katzenhaushalt wäre übrigens vier, aber ehrlich: die Katzen interessiert es nicht die Bohne, ob irgendwo eine Lampe leuchtet oder nicht. Also rechnen wir die zwei erst gar nicht mit rein. Andererseits: dem Junior sind die Lichterketten auch total egal, insofern betrifft das nur mich. Ich bin also quasi ein Einpersonenhaushalt mit Unmengen an Licht. Vermeintlichem Licht, denn nicht alles, was leuchten könnte leuchtet auch. Gott sei Dank. Nicht alles, was hier im Haus brennen könnte brennt auch und da bin ich ganz froh, dass die Leuchtmittel mit gutem Beispiel vorangehen und nicht leuchten, wenn man sie nicht dazu auffordert.
Nun könnte man sich natürlich fragen, was dieser ganze Leuchtkram hier soll und ja: ich frage mich das machmal auch selbst. Man könnte hier mit Pseudoargumenten wie „Es ist heutzutage viel dunkler als früher, da braucht es mehr Licht, damit die Herbst- und Winterdepression nicht überhand nimmt und man Kind, Katzen und die angrenzenden Nachbarn im Umkreis von 150 Metern nicht niedermetzelt“ oder „Ach, es ist halt so schön“ kommen (wobei sich Pseudoargument 1 und 2 ja noch nicht mal unbedingt widersprechen – wenn auch sinngemäß unterschiedliche Dinge gemeint sind. Gemetzel zum einen, Lichterglanz beim anderen), aber tatsächlich lässt sich die Leuchtmittelüberdosis auf ein simples „Weil ich ein verdammter Nerd mit Internetzugang und Amazon-Account bin“ runterbrechen. Wenn zu diesem überaus tragischen Status Quo auch noch die Amazon Prime Days und Black Friday Wochen aufschlagen, ist alles zu spät. Da hagelt es dann Saugroboter (Nein, nicht die. Meiner kann Boden sauber machen), aufladbare Batterien in jeglicher Größe und in unglaublichen Mengen, schwarze Zahnpasta (!), Zahnbürsten mit Bürsten aus irgendwelchen Fasern (!), Dinge, von denen ich lieber nicht reden möchte und Leuchtmittel in jeglicher Form. Und somit wächst nach jedem Prime Day und jeder Black Friday Woche die Zahl an DHL- und UPS-Fahrern, die mich hassen, sowie die Anzahl der ungenutzten Leuchtmittel in diesem Haus.
Es ist aber auch doof: die zwei neuen Leuchtteile sind ideal für draußen. Das ist nichts anderes wie ein sehr langer Draht, an dem an und an ein Geschwulst ist, das anscheinend leuchtet. Leider nur, wenn man den Draht an ein vorhandenes Stromnetz anschließt, was ich zur Verfügung habe – nur leider nicht unbedingt draußen direkt vor der Haustür, wo wiederum der leuchtende Draht hervorragend zur Geltung käme. Man kann den Leuchtdraht auch in eine große, gläserne Vase stopfen. Das wäre auch hübsch. Bestimmt wäre das hübsch, nur habe ich keine Vasen zur Hand, die 10 (die kurze) oder gar 20 Meter (die lange) Leuchtdrahtleuchtkette aufnehmen könnten. Eine Anfrage beim örtlichen Glasbläser brachte auch nichts: die haben keinen, der soviel Lungenvolumen aufweist (Den Witz vom Meister, dass er da aber eine kenne, die gleich zwei Vasen in einem Rutsch blasen könnte habe ich mal als „Humor“ auf Level US-Präsident verbucht). Außerdem ist hier drinnen hell genug (war ja schon öfter, dieser Amazon-Exzess) und Vasen gabs bisher noch nicht bei Amazon (Aha! Aufgemerkt, ihr Amazon-Shop-Supervisors-for-Leuchtmittel: Kunden, die diese Drecks-Lichterkette gekauft brauchen auch sicher nicht… diese Vase). Nun hadere ich schon seit dem Wochenende, was ich mit den Leuchtketten mache… und vor allem: die müssen ja noch an das Smart Home Megalomaniac Netz angeschlossen werden, damit mein WLAN noch deutlich langsamer wird, als es eh schon ist ich die Teile auch noch programmieren und/oder vom Handy aus steuern kann. Da gibt es doch bestimmt ein Handbuch zu bei Amazon… mal schauen und wenn ja, gleich bestellen. Vielleicht kommt das dann zusammen mit der Lichterkette, die automatisch ihre Farben ändert, die ich heute bestellt habe.