Es gibt vieles, was in Zeiten von Corona nicht schön ist. Heuschnupfen zum Beispiel. Oder Keuchhusten. Speziell letzteres kann anstrengend sein: man muss schon sehr schnell sein, um zwischen zwei Hustenanfällen zu erklären, dass man nicht an Covid-19 leidet und der tiefsitzende Husten von einer anderen, hochansteckenden Infektionskrankheit rührt, die allerdings von Bakterien, nämlich den niedlichen „Bordetella pertussis“ verursacht wird. Sobald man diese Erklärung über die wunden Lippen gebracht hat, sind die Leute meistens beruhigt. Puh, zum Glück kein Corona.
Auch nicht schön ist momentan eine partiell-temporäre Blasenschwäche, also einer Blasenschwäche, die eigentlich gar nicht vorhanden ist, sondern sich nur abrupt und spontan zeigt, wenn man es gar nicht brauchen kann. Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich bin betroffen. Zumindest war ich das vorhin im Wald: unterwegs mit dem Rad, wollte die Natur zeigen, was sie so drauf hat: überall grünt und blüht es, dass es dem Floral-Fetischisten mehr als nur das Herz aufgeht. Ich finde es ja auch nett, aber mein Problem war ein mathematisches – Volumenberechnung im konkreten, nämlich: Menge an Wasser und Kaffee (zusammengefasst als X) in Beziehung zur Füllmenge des menschlichen Verdauungsapparates (Y) eines Radfahrers (R) unter besonderer Berücksichtigung der Blase (Z). Um es kurz zu fassen: Z war die schwächste Komponente bei der Gesamtrechnung. Eigentlich kein Problem, gibt es in der Formel ja noch Wald (W) und Baum (B). In Zeiten von Corona gibt es aber in W nicht nur viele B, sondern auch ungeahnt viele Leute (L) und die machen es R nicht leicht, einen B zu finden, wo keine L in der Nähe sind. Zumal L ihren Ursprung in der Chaostheorie haben und man deshalb nie weiß, wann L um die Ecke kommen, während R an einem B die Menge an X in Z wieder unter den kritischen Punkt zu bringen gedenkt (Flatten the curve quasi).
Am Ende habe ich die Zeit, die ich zum Suchen nach dem perfekten B im W benötigt hätte, für einen Endspurt Richtung Heimat genutzt, um dort zu tun, was zu tun war.
Übrigens – und das ist jetzt völlig off topic: „Bordetella pertussis“ klingt schon wie der lateinische Fachbegriff für sehr stark, wenn nicht sogar übermäßig stark geschminkte Damen, die in gewissen Etablissementen arbeiten, oder?