Nachdem ich mit den Fertigsalaten (Ceasars Salad mit Pasta – Edeka Hausmarke) nun schon ein paar Mal eingegangen bin (der Salat schon lange vor mir), ich aber eine gewisse Erfurcht vor dem Hungertod habe, besorge ich mir trotzdem noch Nahrung dort, wenn ich denn ich Leinfelden weile. Die Auswahl ist ja auch immens, nur: Döner muss nicht sein, von der 7 Uhr-Frühschicht belegte Backwaren beim Bäcker auch nicht. Ceasars Salad wäre grundsätzlich super, wenn der Salat nicht aus der gleichen Epoche käme…
Besagter Edeka hat auch eine “Frisch-Salat-Theke”, wobei ich jedes einzelne Wort gerne in Anführungszeichen sehen würde, aber nun denn. Essig und Öl sind ja sehr coole Co-Fighter an der Bakterienfront, insofern sollte das schon passen. Also eifrig Tortellini-Nudel-Wurst-Griechischschafskäse-Couscous-Salat in den Einweg-Plastikbecher (gibts da keine bessere Option? Wie siehts aus? Greta spricht nie wieder mit mir! Zu recht!), gewogen, Wiegebon gedruckt und ab an die Kasse.
Das Kassensystem dort ist gewöhnungsbedürftig: es gibt Kassen, die meisten sind unbesetzt. An den besetzten Kassen merkt man mit der Zeit, wer es drauf hat und wer nicht, ABER… es gibt ja auch noch Kunden und die kann man leider nicht einschätzen. Da ist der Rentner mit der Einkaufswagenbeladung eines 7-Tonners oft schneller als die junge Dame, deren EC-Karte nicht angenommen wird und die verzweifelt nach Restgeld im Slip sucht. Dann gibts noch die “Hab nicht viel, geht schnell”-Kasse am Infostand. Die macht spontan auf und entweder man hat Glück und flutscht schnell dahin oder man steht schon mittig eingereiht an einer anderen Kasse und hat eine Mischung aus dem vorher Erwähnten vor sich: eine Rentnerin, beladen mit einem Einkaufskorb Marke 7-Tonner, die Münzen in der Unterwäsche sucht. Letzteres ist nicht schön. Vor allem, wenn die Dame ausgiebig sucht und es klimpert so seltsam…
Piercings sollten magnetisch sein, dann ist alles an Ort und Stelle, wenn man es braucht. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob Münzgeld überhaupt magnetisch ist. Aber ist ja letztlich auch egal.
Bei meinem Geldbeutel gibt es auch kein Münzfach. Restgeld stecke ich in die Hosentasche und abends kommt es in ein großes Glas. So ist der Geldbeutel nicht immer so prall vor lauter Münzgeld. In der Gegend rund um Leinfelden wird das anscheinend ähnlich (Münzgeld kommt nicht in den Geldbeutel), aber dann doch anders (fragen Sie nicht!) gehandhabt. Bei den Schwaben ist beim Thema Geld vieles anders, aber das wäre dann doch sehr skurill. Andererseits wäre auch klarer, wie es zu dem Begriff “Sparbüchse” kam. Aber das sollen die Sprachwissenschaftler unter sich ausmachen. Ich versuche derweil weiterhin, diese sonderbare Salatmischung zu verdauen, für die ich letztlich selbst verantwortlich bin. Immerhin hatte ich meine Münzen in der linken vorderen (außen!) Tasche der Jeans. Die Dame an der Kasse wirkte auch sehr glücklich ob dieser Tatsache.