Es ist ja eigentlich paradox: je schlechter die Augen werden (wobei meine Brille noch jenseits der Colaflaschenglasboden-Fraktion ist, sondern in der Fensterglas-Liga spielt!), desto kleiner wird der Monitor. Schleppe ich bislang einen 17-Zoller durch die Gegend (Ich höre sie mit den Hufen scharren, die „Schlepptop“-Sager, aber nein: das Wort fällt hier nicht! Hah!), so gesellt sich die Tage – morgen oder übermorgen um genau zu sein – ein minimalistischer 11-Zoller in die nicht gerade kleine Reihe der häuslichen elektronischen Spielzeuge (also meiner. Was es da sonst noch gibt, will ich gar nicht wissen).
Bestimmt spielen die Instrumente in den Flugzeugen verrückt, wenn sie im Anflug auf Frankfurt oder Mannheim über mein Domizil fliegen. Ist ja schon einiges an Elektrosmog, dass da zusammenkommt und in das nicht weit entfernte Schulzentrum mit angrenzendem Kindergarten, sowie in die oberen Hemisphären strahlt. Zum Glück gabs noch keine Flugzeugabstürze in unserer Gegend, sonst wäre ich wahrscheinlich dran und die Spätfolgen bei den Kindergartenkids und den Schülern wurden bisher nie untersucht. Wieso auch. Und sollte das mal passieren, kann man das alles eh nicht mehr auf mich zurückführen. Die Kids sind ja sowieso von früh bis spät plus die ganze Nacht von Smart Phones, Bluetooth-Lautsprechern, WLAN-Babyphones und diesem und jenem aber sowas von bestrahlt, dass es auf meine paar zusätzlichen Funk- und sonstigen Wellen ja wohl auch nicht mehr ankommt.
11 Zoll sind schon arg klein, aber das soll ja auch tatsächlich ein „mobiles“ Gerät werden. Mobil ist ein 17-Zoller nämlich nur bedingt. Auf Bahnfahrten hat man da ruckzuck ein Rudel Bundeswehrler hinter sich, die nach sieben Bier der Meinung sind, dass man auf diesem Riesen-Flatscreen jetzt aber mal a) einen Horrorstreifen b) einen extrem erotischen Film oder c) einen extrem erotischen Horrorsteifen schauen sollte. Das Bier ginge auf sie. Es ist gar nicht so einfach, die Jungs dann wieder loszuwerden, aber der kluge 17-Zoller baut vor und versteckt im Vorfeld schon mal ein paar Bierdosen weitverteilt im ICE. Wenn man die Bundeswehrler dann auf Bier-Schnitzel-Jagd schickt, hat man eine Weile Ruhe.
Nichtsdestotrotz sollte sich diese Problematik bei 11 Zoll ohnehin erledigt haben – da sind die Displays der Handys der mitreisenden Wehrtruppe ja fast größer, was gut ist, denn so bleibe ich unbehelligt und die Samsungs Sonys und iPhones dürfen sich um die a) Horrorstreifen b) extrem erotischen Filme oder c) extrem erotischen Horrorsteifen verdient machen. Kopfhörern sei Dank kriege ich davon hoffentlich nichts mit. So gesehen ist der 11-Zoller schon jetzt eine gute Sache.