Um kurz nach 15 Uhr die erste Nachricht: „Hat jemand Lust auf Billard?“ Hatte ich nicht – schon alleine deshalb, weil ich mich das letzte Mal aufs Äußerste blamiert habe. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich sogar einmal den Queue an der weißen Kugel vorbeigeschoben! Sowas muss man erstmal schaffen. Ironie des Schicksals: ich habe da sogar noch gewonnen, was nicht unbedingt für die Spielqualität des Gegners spricht. Jedenfalls ist Billard auf dem „Das musste dieses Jahr unbedingt noch machen!“-Zettel abgehakt, bzw. es stand da nie, sondern wurde in eines der freien Felder auf dem „Das musste dieses Jahr unbedingt noch machen!“-Zettel erstmal eingetragen, aber dann auch sofort abgehakt.
Um 17 Uhr hatten die Katzenladys ihren allerersten Termin bei Frau Doktor, um sich mal vorzustellen. Haben sie wunderbar gemeistert. Die Frau Doktor war zufrieden, die Katzenladys auch und wenn sowohl Frau Doktor, wie auch die Katzen zufrieden sind, jammer ich natürlich auch nicht und bin ebenso zufrieden. Außerdem war das eine super Ausrede um nicht Billard spielen zu müssen. Leider ist Billardspielen keine zeitlich begrenzte Angelegenheit. Es gibt keine festen Startzeiten und auch die Länge eines Spiels kann von extrem kurz bis sehr lang variieren. Speziell der erste Punkt, die flexiblen Startseiten wurden mir zum Verhängnis: man hat mich kalt erwischt, in die Kneipe gefahren, mir Bier und später auch noch leckere griechische Tapas vorgesetzt und den Billardtisch mit Münzen gefüttert.
Sagen wir mal so: angenommen es käme plötzlich einfach so zu Meteoriteneinschlägen. Sehr vielen Meteoriteneinschlägen. Die Straßen wären voller großer Meteoriteneinschlaglöcher – wie die Löcher in einem überdimensionial großen Billardtisch. Und weiter angenommen, mein Auto wäre eine Kugel und zwar genau die Kugel, die als nächstes in eines der vielen Meteoriteneinschlaglöcher in dem gigantischen Billardtisch namens Straße fallen soll: es würde nicht passieren. Ich würde durch die Alleen und Gassen rauschen, immer in direkter Reichweite eines Meteoriteneinschlaglochs, aber reinfallen würde ich nie. Wäre schon großartig, wenn dem so wäre. Dann hätte meine Lochtreffinkompetenz auch mal was Gutes, aber wie üblich sind weit und breit mal wieder keine Meteoriten da wenn sie mal gebraucht werden.
Jetzt habe ich einen fiesen Geschmack im Mund (Knoblauch. Da war sehr viel Knoblauch an den Peperoni. Und im Tzatziki. Und im Knoblauchbrot. Wahrscheinlich war überall Knoblauch. Am Essen, in den Getränken und es hängen Knoblauchzehen an dem Ventilator an der Decke. Ich habe nicht nachgeschaut, aber das kann gut sein) und blaue Finger vom Queue-Einkreiden, was aber letztlich auch nichts geholfen hat. Also wenn mein Ziel blaue Finger gewesen wäre natürlich schon, aber es ging eher ums Nicht-Blamieren beim Billardspiel.
Wenn das nächste Mal eine Nachricht mit „Hat jemand Lust auf Billard?“ aufpoppt, sollte ich mein Handy vielleicht direkt im Klo versenken und mehrmals ausgiebig spülen. Das erspart den Frust des Verlierens, den fiesen Geschmack im Mund und blaue Finger.
oh Gott….. hoffentlich hast du gestern dein Handy nicht ins Klo geworfen……