Es gibt ja so hartnäckige Klischees. Holländer sind ausschließlich mit Wohnwägen unterwegs, Polen klauen alles, was nicht niet- und nagelfest ist und der übliche Sommerurlaub eines Engländers besteht aus den klassischen drei „S“: Sonnenbrand, Saufen und, klar, Saufen. Wenn man in Spanien weilt kommt noch ein viertes „S“ in Form von Sangria dazu. Und wie das ist mit vielen Klischees: oft stimmen sie. Speziell bei den Engländern kann ich das bestätigen. Da gibt es morgens schon mal einen Alibi-Kaffee, aber das wars dann mit Antialkoholischem. Spätestens um 11 Uhr sind die Schleusen geöffnet und es wird geflutet. All inklusive sei Dank mit dem Billigstem, was die jeweils lokale Spirituosenindustrie unter großzügigster Auslegung der Gesetze gerade noch so als trinkfähig in den Markt kippen darf. So gehts direkt aus dem Abbeiztank in den englischen Rachen und von da ins vom Vortag ohnehin noch vernebelte Gehirn. Ein kurzer Zwischenstopp ist im Magen. Nun ist der englische Magen aufgrund der kulinarischen Gegebenheiten in der Heimat ja schon einiges gewohnt und – so sollte man meinen – einigermaßen robust, aber bei Schnaps streicht auch er irgendwann die Segel. Vor allem bei Dauerbeschuss. Und somit nimmt so manches nicht den gewohnten, sondern stattdessen den Rückwärtsgang. Wenn man magentechnisch angeschlagene Engländer um sich herum und Glück hat, ist der Bewegungsapparat noch soweit intakt, dass es für die Auswirkungen dieses umdrehten Einfüllprozesses noch zu einem Gang auf die Toilette reicht… ansonsten muss eben alles herhalten, was auch nur im Ansatz gefliest ist und das kann auch schon mal ein Pool sein.
Der Engländer heute hat es aber noch an den passendsten Ort geschafft. Allerdings reichte es nicht mehr, die Tür zu schließen. Somit konnte jeder, der anwesend war, Zeuge werden, wie man im Stehen pinkelnd zeitgleich auch noch kotzen kann. Das sollte eigentlich für einen Auftritt in irgendeiner RTL-Talent-Show reichen. Vera Int Veen ist wahrscheinlich schon auf dem Weg.
Ich hätte mir ein Autogramm holen sollen – jetzt, wo er noch nicht bekannt ist. Später wird er sich wahrscheinlich nicht mehr an mich erinnern. Kennt man ja: wenn sie mal bekannt sind, kennen einen die Schnösel nicht mehr, machen einen auf Megastar und sind großkotzig. Ok, letzteres war der Typ auch heute schon und ob das mit dem Star werden klappt, ist auch noch nicht sicher. Vera Int Veen hat sich ja gerade ein bisschen zurückgezogen.
Andererseits war mir nicht danach nach einem Autogramm zu fragen. Hatte Gründe…