Heute mal wieder auf der Autobahn unterwegs gewesen und ich muss sagen: es war ok. War irgendwo eine Zalando-Megaparty, dass so wenig Frauen unterwegs waren? Falls ja, plädiere ich dafür, dass beim nächsten Mal zeitgleich ein „Mein Diesel-Tiguan bescheißt bei den Abgaswerten“-Selbsthilfegruppentreffen stattfindet – dann wäre die Autobahn ein Hort des Friedens und der Harmonie. Alle würden sich verstehen und zwar so gut, dass man – ohne es abgesprochen zu haben – zeitgleich mitten auf der Autobahn anhält, einfach so. Alle würden aussteigen, sich anlächeln. Es käme zu spontanen Umarmungen und man würde mit einem verständnisvollen Nicken bedacht, käme es zu dem einen oder anderen Freudentränchen. Danach stiegen alle wieder ein und man führe genüsslich stau- und sorgenfrei weiter.
Leider war aber wohl nur die Zalanda-Megaparty: Tiguane waren trotzdem unterwegs. Anscheinend ist man als Diesel-Tiguanfahrer der Ansicht, dass nach dem Abgasskandal eh alles egal ist. Man legt keinen Wert mehr aufs eigene Image und fährt entsprechend konsequent auf der linken Spur, um kurz vor der Baustelle in die kleinste Lücke driften, auf dass es den Dahinterfahrenden auch ja die geballte Ladung geschönter Abgase in die Lüftungsschächte bläst.
Liebe Diesel-Tiguaner: das ist nicht gut, was Ihr da macht! Es gibt ein Leben nach dem Abgas-Drama, alles wird gut. Seht zu, dass Ihr eine Selbsthilfegruppe findet, dort sind Leute, denen es genauso geht wie Euch, ihr seid nicht alleine! Und wenn alles nicht hilft: vielleicht ist gleich neben Eurem Treffen gerade eine Zalando-Megaparty. Aber nicht zu laut schreien vor Glück: beim Luftholen atmet Ihr sonst ziemlich viel von den giftigen Diesel-Abgasen Eurer Tiguane ein und das wäre nicht gut. Ist ja ein bisschen mehr von dem Zeug als in Euren alten Verkaufsprospekten steht, also Vorsicht.